"So ein verdammter Scheiß aber auch!" Diane spie diese Worte beinah aus, warum musste ausgerechnet hier in der letzten Wildnis das Auto verrecken?!"
Dabei trat sie mit dem Fuss gegen die Fahrertür, so als würde das irgendetwas nützen. Sie griff ins Wageninnere, schnappte sich die Handtasche, schlug die Wagentüre zu und stapfte los. Mann war sie wütend. Sie sah sich um "Wo bin ich hier überhaupt, verfluchte Kacke". Sie sah, dass sie nichts sah, denn es war finster um sie herum, stockfinster.
In Ihrer Angst fing Diane an zu singen. Langsam bewegte sie sich auf die Strasse zu und malte sich die schrecklichsten Dinge aus, die ihr hier zustossen könnten.
Seit den großen Unruhen von 2011 war es in den meisten Regionen Deutschlands zwar wieder recht friedlich. Doch die innere Sicherheit war eine Frage des Geldes und die Staatskassen waren leer. Einigermaßen sicher waren die Städte, dank massiver Polizeipräsenz, doch nachts war in den ländlichen Regionen zwischen diesen Betonmeeren sicher kein Polizist im Einsatz. Das war zumindest, was sie so hörte.
Sie überprüfte Ihr Mo-fon, ein Ausdruck der seit einigen Jahren "Handy" abgelöst hatte, und Ihr Mut sank. Nicht nur war der Akku nahezu leer, sie hatte auch keinen Empfang. "Verdammter Schrott aus dem Automaten!" Sie konnte sich gerade noch soweit beherrschen, dass sie es nicht in die Pampa pfefferte.
Sie seufzte laut auf und ging weiter. Die warme Sommerbrise durchwehte ihre braunen Locken. Der unebene Weg auf dem Sie sich bewegte, war mit Kieselsteinen übersäht, sodass diese immer wieder in Ihre Sandalen schlüpften. Schlussendlich zog Sie Ihre Schühchen aus und lief nebenan auf dem Gras. Ein kleiner Lacher gluckste durch ihre Kehle. Das moosartige Gras kitzelte Ihre Füsse so sehr, dass Sie sich entschloss, die Flip-Flops doch lieber anzulassen.